Das Projekt nach dem Projekt


Damit es nach meiner Reise nicht langweilig wird und ich auch weiterhin ein Thema für den Blog habe, sind Michael und ich heute nach Stuhr gefahren, um ein neues Projekt zu besiegeln.

Wollt ihr wissen was es ist?

Ja, genau, es ist endlich, endlich der Hausbau! Ein Jahr hat es gedauert, bis alles geklärt war und nun haben wir tatsächlich den Bauvertrag unterschrieben. Unser Haus soll noch bis Dezember aufgestellt werden. Wir hatten eigentlich erst im März damit gerechnet. Aber so ist es viel besser. Michaels Geburtstag im Juni werden wir hoffentlich im neuen Heim feiern. 😀

 

Blumen Blumen gab es vom Bauträger. Aber keine Angst, ich habe sie meiner Mama als Dankeschön fürs Kinderhüten mitgegeben. Es wird ihnen also gut gehen.

Im Moment sieht es auf unserem Grundstück so aus:

IMG_20150717_203321Seht ihr die Umrisse des Flatterbandes? Michael hat versucht mir Doofi zu zeigen wo das Haus stehen wird. Und damit ich mir auch das Innenleben vorstellen kann, hat er den Grundriss des EGs gleich komplett abgesteckt. Aber, ehrlich gesagt, ich habe noch immer keinen Plan.

Also dann sind wir ab jetzt scheinbar Bauherren.

IMG_20150717_205152~2

 

So, das war mal ein Off Topic Beitrag. Aber in Sachen Koreareise gibt es auch Neues zu berichten. Aber das erzähle ich euch morgen.




Momentan ist es relativ ruhig.


In meinem Kopf allerdings weniger. Da toben die Gedanken.
Eine meiner großen Befürchtungen scheint vielleicht etwas albern. Aber viele Adoptierte erzählen nach ihrer Reise in ihre Geburtsländer, dass es ihnen gefallen hat nicht aufzufallen. Einfach mal in der Menge verschwinden zu können, weil sie ausnahmsweise aussehen wie alle anderen auch. Schon früher habe ich mir das oft gewünscht. Und auch damals schon schwang immer dieser eine Gedanke mit: Was ist, wenn ich auch dort anders bin? In meiner Vorstellung sind koreanische Frauen klein und dünn. Wahrscheinlich  sind sie das auch in Wirklichkeit. Wird mich also meine Größe und mein offensichtliches Übergewicht wieder auffällig machen? Werde ich auch dort, wo ich weniger auffallen sollte, wie ein rosa Elefant wirken? Werden mich auch die Koreaner fragen, warum ich so groß bin? Oder fragen sie mich stattdessen, weshalb ich kein Koreanisch spreche? Glauben auch tausende von Kilometern entfernt zig Fremde, dass meine Lebensgeschichte sie etwas anginge und quetschen mich dementsprechend aus?
Ja, das arbeitet in mir. Obwohl es vermutlich alles Unsinn ist, stelle ich mir diese Fragen immer und immer wieder. Und das trotz des 1,90m großen Koreaners den ich gerade kennen gelernt habe. :)

Ein anderer Gedanke ist der MERS Virus. Ich habe anfänglich überhaupt keine Bedenken gehabt. Kamele, Dromedare und alles was mit ihnen zusammenhängt, werden ja kaum neben mir in der U-Bahn sitzen oder in meinem Hotelbett nächtigen. Und trotzdem werde ich häufiger darauf angesprochen, ob ich keine Angst hätte. Wenn ich dann antworte:“Nein, warum?“ staunen viele darüber.
Sollte ich also Angst haben?
Ich denke nicht, dass Gefahr besteht so lange das Auswärtige Amt keine Sicherheitswarnung rausgegeben hat. Aber ich behalte natürlich trotzdem ein Auge darauf.