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Kurzer Eindruck

Ich bin jetzt doch ziemlich kaputt.  Deshalb gibt es nur ein paar kurze Eindrücke.

Der Flug verlief ganz gut.  Ich hatte zwischendurch zwar echt Probleme mit meinen langen Stelzen,  da mein japanischer Sitznachbar sich aber die ganze Zeit nicht bewegt hat,  konnte ich den mittleren Sitz noch in Beschlag nehmen.  So war es auszuhalten.  Nach dem Essen habe ich mir die Zeit mit Lesen,  Fernsehen und Daddeln vertrieben.  Zwischendurch habe ich auch versucht zu schlafen.  Das hat aber nicht wirklich geklappt. Ich bin erst gegen Morgen eingenickt und habe prompt das Frühstück verschlafen. Als ich es nachgeordert habe,  habe ich mir gewünscht doch wieder zu schlafen.  Reisporridge,… probiert das niemals! Wir hatten  zu dem Zeitpunkt auch nicht mehr so eine lange Flugzeit.  Als Korea in Sicht kam,  habe ich doch wieder die Heulerei gekriegt.  Ich war total erschrocken,  dass das soviel in mir auslöst.  Ich denke im Nachhinein aber,  dass einfach nur die Anspannung der letzten Wochen von mir abgefallen ist und sich so ihren Weg nach Draußen gesucht hat.

Am Ausgang wartete schon John auf mich.  Er gab mir meinen Ausweis und eine Flasche Wasser.  Danach hat er mich direkt an Jes übergeben,  der mich per Bahn zum Boa Guesthouse brachte.  Wir hatten eine angenehme Fahrt. Es stellte sich heraus,  dass Jes auch Deutsch sprechen kann. Darüber bin ich so froh. Auf dem Zimmer traf ich auf Sun Mi und war wirklich froh ein bisschen schlafen zu können. Das Zimmer ähnelt einer Abstellkammer mit einer Dusche in der ein Klo steht.  Ein wirklich merkwürdiges Patent. Bettbezüge scheint es hier zu geben.

 

Um 19:00h haben wir uns unten versammelt, um anschließend ein Barbecue aufzusuchen.  Das war megalecker.  Und sehr,  sehr fleischlastig. Zu Beginn gab es rohe Rindfleischstreifen mit Sesamöl und Birne. Andets als das Carpaccio war es in sehr dünne Streifen geschnitten und hat gut geschmeckt. Als wir fast mit dem Fleisch fertig waren,  kam dann doch noch Reis dazu. Ich bin noch sehr satt.  Trotzdem war mir nach etwas Süßem,  so brachte Nik mich zu einem Bäcker bei dem och mich über Krapfen freute.  Ich nahm also drei Stück,  bis freudig hinein und erstarrte.  Unter der süßen Zuckerkruste verbarg sich eine fiese kleine Bockwurst.  Bäh!Bäh!!! Ich habe den Geschmack mit 바나나오요 weggespült. Eine knallsüße und super leckere Bananenmilch.

Das waren meine Erlebnisse hier.  Die anderen sind alle sehr nett und es scheint eine tolle Gruppe zu werden. Nur tue ich mich mit dem Englischen noch schwer.  Aber so muss ich wenigsten nicht so viel reden und höre lieber zu.

Morgen geht es um 9:00h los. Da werden wir registriert und geben unsere DNA Proben ab, spannend.

Mein erster Eindruck von Seoul ist sehr viel positiver als ich es erwartet hatte . Es ist riesig aber irgendwie hat es zumindest in diesem Viertel einen gewissen  Charme.  Ich fühle mich sehr wohl.  Es ist ein ganz anderes Gefühl.  Irgendwie passt es einfach.  Ich bin gespannt,  ob es so bleibt.

Jetzt kommen noch ein paar Fotos:

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In 10000 Metern Höhe

Nachdem ich mich wirklich lang in der Wartehalle aufgehalten habe, kam irgendwann der letzte Aufruf. Naja es ging sehr schnell, da das Boarding sich ja eh schon verzögert hatte. Ich bin also mit schweren Schritten gen Gangway getapert. Unterwegs kamen noch ein paar liebe Grüße auf meinem Handy an. Und schon liefen die Tränen. Ich bin also heulend als Letzte in den Flieger gestiegen. Als LETZTE! Wer mich genauer kennt, weiß was das heißt. Michael beschwert sich noch immer darüber, wie ich einst am Gate von Ryanair hin und her lief, weil ich es nicht erwarten konnte in den Flieger zu steigen. Meinen Platz habe ich dann schnell gefunden: 42A. Wenn ich aus dem Fenster sehe, schaue ich genau auf die Tragfläche. Der Platz neben mir ist tatsächlich leer geblieben. Danke ans Reisebüro für den Tipp. Auf dem Platt lagen eine Decke, ein Kissen und eine Flasche Wasser bereit. Und schon ging es los. Als es hieß: We are ready for Takeoff war da wieder das Kribbeln und der Start war toll. Mittlerweile habe ich mich auch berappelt und kann den Flug genießen. Mal sehen, was ich in fünf Stunden oder so dazu sage. Das Entertainment System hat tatsächlich Tetris für mich. Und wenn ich jemanden finde, kann ich auch gegen Spieler an Board spielen. Außerdem gibt es ein Wimmelbildspiel, Be Jeweled und dutzende andere Spiele. Filme gibt es auch. Unter anderem Home und Fast and Furios 7, yeah. Allerdings alles auf Englisch. Aber ich muss mich ja eh dran gewöhnen. Richtig cool ist aber die Kamera nach unten. Wenn es wieder hell wird, kann ich also immer sehen was unter uns ist.
Der Koreaner am Gang neben mir hat übrigens genau das Klischee erfüllt. 5 Minuten nach dem Start war er eingeschlafen. 😀
Wir sind kaum mehr als eine Stunde in der Luft und ich wurde schon mit O-Saft, Kopfhörern, Waschlappen, Hausschuhen, Zahnpasta und Zahnbürste versorgt. Schon irgendwie seltsam. Ich bin gespannt wann es Essen gibt und vor allem was es gibt. Vielleicht würde ich mich doch über was Deutsches freuen. Hihi, vorhin schrieb ich noch einer Freundin, mir sei so übel, dass ich nie mehr essen könne und jetzt knurrt der Magen.
Jippie, kaum zuende geschrieben, da kommt mein Bibimbap schon. Ein Bausatz, sehr interessant. Nur warum spricht der Steward nach fast zwei Stunden Flug noch immer Koreanisch mit mir und mit dem asiatischen Kerl neben mir Englisch? Oh, okay, der liest ein japanisches Buch. Das hat ihn wohl enttarnt. So Hunger! Dann mal los.