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In zwei Monaten,…

…bin ich schon zurück. Das heißt, es dauert nicht mehr lange, genauer gesagt noch:

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Ahhhhhh! Das sind ja nur noch 6 Wochen. Ahhhhhh!

Organisatorisch tut sich momentan nicht viel. In Korea scheinen die Uhren anders zu ticken und Zeitpläne nicht so lebensnotwendig wie in Deutschland zu sein. Ich weiß leider noch immer nicht mehr als zu Beginn der Planungen. Wobei das nicht unbedingt nur mit der Mentalität der Deutschen zu tun haben muss. Im Forum merkt man nämlich auch, dass alle warten und ungeduldig auf Neuigkeiten hoffen.

Jemand hat dort eine Umfrage über Wohnorte, Alter und Kinder gestartet. Bisher bin ich nicht nur die Älteste, sondern auch die einzige mit Kindern. Das wird sich aber sicher noch ändern, wenn noch mehr Teilnehmer geantwortet haben. Zumindest nehme ich das stark an. Es reicht ja schon die einzige Deutsche zu sein. Ich glaube ich werde meine Sprache vermissen. Ich versuche schon hin und wieder Englisch zu lesen oder zu hören. Mir fällt es aber sehr schwer da am Ball zu bleiben. Mir ist das einfach zu mühsam. Aber in Seoul werde ich ja nicht anders können. Da legt sich die Faulheit bestimmt von selber wieder. Und mein innerer Schweinehund wird in die Knie gezwungen! Ob ich am Ende sogar auf Englisch bloggen werde?

Nachtrag:
Gerade schrieb mir meine liebe Cousine, dass ich sie am 8. August in Barneveld treffen werde. Jippie! Darauf freue ich mich. Wir haben uns lange nicht mehr gesehen. :)

Meet and Greet in Barneveld

Die niederländische Teilnehmerin und ich haben nun endgültig beschlossen uns vor der Reise nach Korea einmal zu treffen. Ich bin schon sehr gespannt wie die Kommunikation zwischen uns funktionieren wird. Auf Facebook schreiben wir normalerweise ein Kauderwelsch aus Deutsch, Niederländisch und Englisch, wobei mein Niederländisch deutlich schlechter ist, als ihr Deutsch. Ich habe schon so manches Mal überlegt, ob sie Deutsch nicht vielleicht besser versteht, als mein Niederländisch. Bisher habe ich aber keine Nachrichten bekommen, die ich seltsam fand und meine Fragen wurden auch immer sinngemäß beantwortet. Es scheint also irgendwie verständlich zu sein, was ich schreibe.

Wir haben als Zeitpunkt den 8.8. gewählt. Morgen werde ich meine liebe Tante mal anrufen. Ich hoffe, dass ich sie und meine Cousine auch gleich besuchen kann. Ich war nämlich schon lange nicht mehr dort.
So habe ich meine Reisegefährtin gebeten nach Barneveld zu fahren. Für sie ist es kürzer und für mich praktisch. Außerdem mag ich es durch Barneveld zu schlendern. Auch wenn es sich mit der Zeit so sehr verändert hat, werden Erinnerungen dort wieder wach. Ich habe hin und wieder die Ferien bei meiner Oma dort verbracht und es war so schön dort. Vla wann immer ich wollte und soviel ich wollte, das ist doch wie ein Schlaraffenland. Tagsüber sind wir oft in den nahe gelegenen Park gegangen, das bosje, um dort die Enten zu füttern.
Und wenn Oma im Supermarkt um die Ecke einkaufen ging, hat sie jedes Mal den Einkaufswagen mitgenommen, um ihn zuhause auszupacken. Das hat so laut gescheppert, da wusste wahrscheinlich die ganze Stadt, dass sie einkaufen war. Sie konnte den Wagen unter das Küchenfenster stellen und die Waren direkt auf die Küche legen. Und danach ging das Geratter wieder in die andere Richtung, denn sie hat den Wagen jedes Mal artig zurück gebracht. Ja, so war das mit meiner Omatje lief. Das war immer eine schöne Zeit dort. Und mit jedem Besuch, kann ich ein paar neue Erinnerungen wecken. Also freue ich mich schon besonders auf den kleinen Ausflug.

Meine Flugroute

Flightradar ist einfach toll! Ich habe nämlich neulich nach meinem Flug gesucht und den Flieger tatsächlich in der Luft erwischt. Natürlich habe ich schnell einen Screenshot gemacht. So kann ich, zwar nur sehr klein, sehen über welche Länder mein Flugzeug in etwa fliegen wird.

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Als ich damals mit SAS kam, gab es über Russland noch ein Flugverbot, weshalb fast alle Flüge über das Nordkap gingen. Leider gibt es für mich die Möglichkeit exakt diese Route zu fliegen nicht mehr. Damals bekam ich sogar ein Zertifikat auf dem stand, dass ich den Nordpol überflogen habe. Schade ist, dass meins nicht ausgefüllt wurde. Ich habe überlegt mal bei SAS zu fragen, ob sie das für mich nachholen könnten. Vielleicht mache ich das auch mal.

Was bleibt noch? Es sind heute nur noch 50 Tage!

Mein Impfpass

Ich weiß gar nicht, ob ich das erwähnt hatte. Aber ich habe mir neulich bei der ersten Impfung einen neuen Impfpass geben lassen, weil mein alter unauffindbar war. Das war ein bisschen ärgerlich, weil meine Impfdaten natürlich nicht mehr komplett nachvollziehbar waren.

Aber gestern ist mir tatsächlich der alte Lappen wieder in die Hände gefallen. Der hatte sich gut zwischen ein paar Papieren versteckt, in einer Kiste die ich bereits fünfmal durchsucht hatte. Ich bin sicher Klabautermänner haben das Biest dort versteckt. Für mich sieht es allerdings nicht gut aus, Impfschutz? Die letzte Impfung war 2007 gegen FSME alles andere ich noch länger her.

Natürlich hat dieser Eintrag auch etwas Tiefsinniges. Auf dem Impfpass steht nämlich auch noch Young-Hee Kim. Meine Mutter hat darunter
Kim-Anne eingetragen. Als erstes lachte mich aber der koreanische Name an. Das war für mich eine Überraschung, denn das hatte ich völlig vergessen.

Ist es nicht erstaunlich wie scheinbar schnell und einfach aus Young-Hee, einem koreanischen Baby, Kim-Anne ein deutsches Baby wird?

Buchquellen in Seoul gefunden

Jippie! Ich kann auch in Korea meiner Sucht frönen. Ich habe gelesen, dass es in Seoul, wo es sowieso fast alles zu jeder Zeit gibt, in den Buchhandlungen Abteilungen extra für Fremdsprachler gibt. Dort gibt es zweisprachige Literatur und Lehrbücher, die weitaus besser sind, als alles was ich hier bekomme.
Ich habe in meiner Gruppe natürlich sofort gefragt, ob das wirklich stimmt. Und ja, es wurde mir bestätigt. Und nicht nur das, sie haben mir auch den Tipp gegeben, die Bücher per Post an mich zu senden. Dann spare ich mir das Übergepäck. Ich sehe mich da eh schon mit zwanzig Koffern am Flughafen stehen, während mein Flieger ohne mich abhebt, weil ich mich nicht entscheiden konnte welche ich zurück lasse. Aber zum Glück habe ich ja meine lieben Koreaner, die mir ihrerseits auch schon geraten haben, mir alles was zuviel ist einfach per Schiff nach senden zu lassen. Billiger geht es nicht. Allerdings dauert es dann auch schon mal drei Monate, bis ich alles habe. Und ich bin ja nicht unbedingt für meine Geduld bekannt.

Naja, vielleicht bin ich sowieso immer unterwegs und abends so ausgepowert, dass ich keine Kraft zum Shoppen habe. (Michael hofft das insgeheim, da bin ich sicher.)

Ich habe schon dreimal angefangen eine To-Do-Liste zu schreiben. Aber irgend etwas muss ich falsch machen. Es stehen bei jedem Ansatz völlig verschiedene Dinge darauf.

Heute war ich zum Geburtstag eines Freunde, dem 40. Geburtstag wohlgemerkt, da haben mich einige von euch lieben Lesern auf meinen Blog angesprochen. Ich sage noch einmal: Danke! Danke, dass ihr dabei seid. Danke, dass ihr mir Feedback gebt. Danke, dass ihr das hier lest!

Es sind übrigens nur noch 54 Tage bis zum Abflug! Ahhhhhh!

Der Abflug rückt näher.

Und schon sind es nur noch 56 Tage bis zum Abflug. 56 Tage, das heißt es sind keine zwei Monate mehr. Puh, so langsam werde ich wirklich aufgeregt. Ach nein, das bin ich ja eh schon, seit ich von der Reise weiß. Meine Tochter würde nun wohl sagen, kreischen, quietschen:“OMG!“ Jepp, sie ist nun auch im Zeitalter der Smartphones und des Klassenchats angekommen. Aber das nur nebenbei, alles andere würde zu weit führen. Das Leben eines Teenies füllt nicht umsonst ganze Buchhandlungen,…

Ich habe noch eine Berichterstattung versprochen.
Ich warte leider noch immer auf eine Nachricht meiner Ehrenamtlichen. Ich muss mal Sun Mi fragen, ob sie schon etwas gehört hat.
Dafür habe ich endlich eine Ampulle HepatitisA Impfstoff gefunden. Das Zeug ist echt schwer zu bekommen, im Moment. Und dann stehe ich in meiner Stammapotheke und frage, ob es nicht möglich sei, zwei Kinderampullen zu spritzen. Tja, als Antwort kam dann:“Aber ich habe noch eine für Erwachsene im Kühlschrank. Die wurde nicht abgeholt.“ Jippie, ich habe natürlich sofort zugeschlagen. Und nun wartet meine Impfdosis bis es Mitte August ist. Also noch drei Wochen etwa. Auch schon so bald,… Ich muss dringend eine To-Do-Liste schreiben, damit ich nur die Hälfte vergesse.

Außerdem habe ich eine E-Mail von einer deutschen Adoptierten bekommen. Der Kontakt kam ja durch eine meiner Reisekolleginnen zustande. Und sie scheint sehr nett zu sein. Ich muss ihr auch gleich mal antworten. :)

Heute sind auch die beiden Koreaner bei uns gewesen. Puh, das war ein Chaos mit den Kindern. Nano hat die Hälfte der Zeit brüllend auf dem Arm gehangen und Mini wollte auch viel Aufmerksamkeit. Die Große hatte Besuch von einer Freundin und so war der Tisch voll. Spaß gemacht hat es trotzdem. Und wir entdecken immer mehr Gemeinsamkeiten. Aber zum Lernen sind wir nicht so sehr viel gekommen. Das ist mit den Kindern faat unmöglich. Trotzdem haben wir ein paar Verben verinnerlicht und konjugiert.
haben
trinken
essen
Also werde ich weder verhungern, noch verdursten, ach und nach Klopapier kann ich auch fragen. 😀
Nächstes Mal treffen wir uns wieder in Verden und werden sogar auch koreanisch bekocht. Jippie!

Das Projekt nach dem Projekt

Damit es nach meiner Reise nicht langweilig wird und ich auch weiterhin ein Thema für den Blog habe, sind Michael und ich heute nach Stuhr gefahren, um ein neues Projekt zu besiegeln.

Wollt ihr wissen was es ist?

Ja, genau, es ist endlich, endlich der Hausbau! Ein Jahr hat es gedauert, bis alles geklärt war und nun haben wir tatsächlich den Bauvertrag unterschrieben. Unser Haus soll noch bis Dezember aufgestellt werden. Wir hatten eigentlich erst im März damit gerechnet. Aber so ist es viel besser. Michaels Geburtstag im Juni werden wir hoffentlich im neuen Heim feiern. 😀

 

Blumen Blumen gab es vom Bauträger. Aber keine Angst, ich habe sie meiner Mama als Dankeschön fürs Kinderhüten mitgegeben. Es wird ihnen also gut gehen.

Im Moment sieht es auf unserem Grundstück so aus:

IMG_20150717_203321Seht ihr die Umrisse des Flatterbandes? Michael hat versucht mir Doofi zu zeigen wo das Haus stehen wird. Und damit ich mir auch das Innenleben vorstellen kann, hat er den Grundriss des EGs gleich komplett abgesteckt. Aber, ehrlich gesagt, ich habe noch immer keinen Plan.

Also dann sind wir ab jetzt scheinbar Bauherren.

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So, das war mal ein Off Topic Beitrag. Aber in Sachen Koreareise gibt es auch Neues zu berichten. Aber das erzähle ich euch morgen.

Momentan ist es relativ ruhig.

In meinem Kopf allerdings weniger. Da toben die Gedanken.
Eine meiner großen Befürchtungen scheint vielleicht etwas albern. Aber viele Adoptierte erzählen nach ihrer Reise in ihre Geburtsländer, dass es ihnen gefallen hat nicht aufzufallen. Einfach mal in der Menge verschwinden zu können, weil sie ausnahmsweise aussehen wie alle anderen auch. Schon früher habe ich mir das oft gewünscht. Und auch damals schon schwang immer dieser eine Gedanke mit: Was ist, wenn ich auch dort anders bin? In meiner Vorstellung sind koreanische Frauen klein und dünn. Wahrscheinlich  sind sie das auch in Wirklichkeit. Wird mich also meine Größe und mein offensichtliches Übergewicht wieder auffällig machen? Werde ich auch dort, wo ich weniger auffallen sollte, wie ein rosa Elefant wirken? Werden mich auch die Koreaner fragen, warum ich so groß bin? Oder fragen sie mich stattdessen, weshalb ich kein Koreanisch spreche? Glauben auch tausende von Kilometern entfernt zig Fremde, dass meine Lebensgeschichte sie etwas anginge und quetschen mich dementsprechend aus?
Ja, das arbeitet in mir. Obwohl es vermutlich alles Unsinn ist, stelle ich mir diese Fragen immer und immer wieder. Und das trotz des 1,90m großen Koreaners den ich gerade kennen gelernt habe. :)

Ein anderer Gedanke ist der MERS Virus. Ich habe anfänglich überhaupt keine Bedenken gehabt. Kamele, Dromedare und alles was mit ihnen zusammenhängt, werden ja kaum neben mir in der U-Bahn sitzen oder in meinem Hotelbett nächtigen. Und trotzdem werde ich häufiger darauf angesprochen, ob ich keine Angst hätte. Wenn ich dann antworte:“Nein, warum?“ staunen viele darüber.
Sollte ich also Angst haben?
Ich denke nicht, dass Gefahr besteht so lange das Auswärtige Amt keine Sicherheitswarnung rausgegeben hat. Aber ich behalte natürlich trotzdem ein Auge darauf.

Auf in die Niederlande

Wir sollten ja von GOAL einen ehrenamtlichen Ex-Teilnehmer der First Trip Home zur Seite gestellt bekommen.
Das Ganze wurde organisiert von Mee Joo aus Seoul.
Sie hat jeden angeschrieben und um ein Gespräch per Skype gebeten.
Am Vorabend, also Montagabend habe ich noch mit Sun Mi aus den Niederlanden darüber gesprochen (auf Facebook), dass ich so aufgeregt bin. Sie hatte das Gespräch schon und war sehr angetan von Mee Joo und erzählte mir, dass sie eine ehrenamtliche Partnerin aus Amsterdam bekommen sollte. Was für ein Glück für sie. :)
Ich habe natürlich gehofft, jemandem aus Deutschland zugewiesen zu werden. Aber das hat sich leider nicht ergeben.
Gestern Nachmittag habe ich mit Mee Joo gesprochen und es war wirklich ein sehr nettes Gespräch. Ich bin immer wieder von mir selbst überrascht, wie gut das mit dem Englisch klappt. Das Reden hakt noch aber zumindest verstehe ich fast alles problemlos. Nun aber zum Partner, aus Deutschland gab es niemanden, weshalb ich nun die Wahl hatte: Dänemark, Schweden, Norwegen oder Niederlande. Klar habe ich die Holländerin gewählt. Im Laufe des Gesprächs kam auch raus, dass es dieselbe Teilnehmerin ist, die auch Sun Mi betreuen wird. Das fand ich ganz schön. Es scheint auch, dass sie sich in Seoul wirklich Gedanken darüber gemacht haben, wie die Leute zusammenpassen. Denn Mee Joo erwähnte, dass das mit den Kindern gut passt und so.
Nun warte ich gespannt auf die erste E-Mail.

Außerdem haben Sun Mi und ich überlegt, dass wir uns vorher treffen könnten, vielleicht sogar mit unserer Freiwilligen (vrijwillige op Nederlands) . Ich hatte ja eigentlich vor sie eventuell am Flughafen zu treffen. Aber das wird mir dann auch zu stressig. Dann lieber einen Abstecher nach Holland machen und die Gelegenheit nutzen, um lebensnotwendige Vorräte aufzustocken. Vla, Vla,Vla und Vla. Naja und ein bisschen Hagelslaag. 😀

Nebenher hat mich noch eine Teilnehmerin aus den USA kontaktiert und mich gefragt, ob eine ihrer Freundinnen Kontakt zu mir aufnehmen darf. Sie wurde scheinbar auch adoptiert. Allerdings ist sie in Deutschland aufgewachsen. Ich habe ihr mal geschrieben und bin gespannt was sie antworten wird.
Es bleibt also weiterhin spannend.

Heute in zwei Monaten,…ZWEI!?!

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Tatsächlich, es sind nur noch 61 Tage. Heute in zwei Monaten landet mein Flieger  Flughafen Incheon. Oh Mann, es ist wirklich nicht mehr lange hin. Ich bin wirklich aufgeregt.

Ich sehe mich schon orientierungslos am Flughafen herum irren. Vielleicht war der Non-Stop-Flug tatsächlich die bessere Wahl, so kann ich wenigstens nicht an der falschen Haltestelle aussteigen und das Ziel verschlafen wird auch schwierig. Es scheint also, als würde ich zumindest ankommen.

 

Auch bei den anderen macht sich der näher rückende Termin bemerkbar. Ich wurde heute schon von einigen anderen angesprochen und alle scheinen noch zig Dinge erledigen zu wollen.

Sun Mi, sie ist die Teilnehmerin aus den Niederlanden, hat gefragt, ob ich nochmal einen Besuch in den Niederlanden geplant habe, vor dem Abflug. Ich ziehe das auch tatsächlich in Erwägung. Meine lieben Verwandten habe ich lange nicht gesehen. Und es wäre doch schön wenigstens eine andere Adoptierte vorher kennenzulernen. Mal sehen, wie und ob sich das einrichten lässt.

 

In Korea tut sich auch einiges. Z.B. habe ich eine Mail bekommen, dass ich noch ein paar Schriftstücke neu zusenden sollte, weil die Dateien nicht zu öffnen waren. Also habe ich erneut einen Blick in meine Adoptionsunterlagen geworfen. Es ist doch irgendwie immer wieder ein seltsames Gefühl. Und, obwohl ich die Akten schon dutzende Male durchgeblättert habe, finde ich immer wieder etwas Neues.

So ist mir heute aufgefallen, dass ich einen Stop-Over-Flug hatte. Und zwar bin ich von Seoul nach Tokio und von dort nach Frankfurt geflogen. TOKIO! Ich war schon einmal im Land des Sushis! Kein Wunder, dass es mir so gut schmeckt. Bestimmt hat die Hostess mich unterwegs damit gefüttert.

Übrigens hatte ich auf dem Flug mindestens drei wechselnde Begleitungen. Meine Eltern mussten nämlich für eine Hostess von Seoul nach Tokio, für einen Babysitter in Tokio und noch eine Hostess von Tokio nach Frankfurt zahlen. Oh ja, ich war schon immer ein teures Mädchen. 😀

Aber Spaß beiseite, mich überkommt bei solchen Erkenntnissen über meine ersten Lebensmonate immer ein kleines bisschen Selbstmitleid. Naja, was heißt Selbstmitleid? Mitleid mit dem kleinen Baby, das so viel ertragen musste. Aber da ja nun ich dieses Baby war, ist es wohl doch Mitleid mit mir selbst.

Ich war ja nun schon einige Male mit Mini im Krankenhaus, es wurde ihr Blut abgenommen, als sie noch klein war, wegen der Allergie. Ein anderes Mal hatte sie sich den Arm verbrüht  Und vor einigen Wochen hat sie sogar ein Zimmer dort bekommen und ich habe sie fiebernd in das kleine Bettchen gelegt, nachdem sie völlig erschöpft auf meinem Arm eingeschlafen war. Ich habe sie nie allein gelassen und trotzdem hatte sie Angst und war traurig. In solchen Situationen frage ich mich dann doch, wie es mir ergangen sein musste, als ich im Alter von zwei Monaten allein in einer fremden Umgebung mit Hunger und Schmerzen zurückgelassen wurde. Ich hatte wahrscheinlich Todesangst und das zu recht. Aber ich habe überlebt und ich lebe. Das fühlt sich jetzt gut an.