Kalte Füße bei 35°C

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Ja geht denn das?
Und wie das geht. Jetzt sind es noch 40 Tage, morgen steht sie vorn, die magische Drei. Das heißt es ist kaum mehr als ein Monat Zeit zum Abflug. Und das macht mir richtig kalte Füße.
Gerade jetzt sind die Kinder natürlich noch maulig und klammern sich an mich wie kleine Äffchen. Als würden sie ahnen was passieren wird. Außerdem konnten wir schon ein wenig die Situation im September testen, denn unsere Freundin aus Krakau ist zu Besuch. Sie wird sich während der zwei Wochen auch um die Kinder kümmern. Und die Kinder lieben sie. Allerdings kennt sie keine Gnade, die Kinder werden bespielt und animiert, bis sie totmüde nicht mehr wissen wo oben und unten ist. Meistens endet der Tag also mit Gebrüll. Hoffentlich kann Michael sie also hin und wieder bremsen. Natürlich frage ich mich auch, was meine Abwesenheit mit den Kindern macht und mit dem Tagesablauf, den ich mir mühsam geschaffen habe. Der wird mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit neu strukturiert werden müssen, wenn ich zurück bin. Aber ist es richtig die Kinder zwei Wochen alleine zu lassen, weil ich meiner Vergangenheit nach renne? Was ist, wenn die Trennung das Verhältnis zu den Kindern negativ beeinflusst? Können sie überhat mit dieser Trennung umgehen? Wird auch diese Trennung auf Zeit schon Narben hinterlassen, wie ich sie mit mir herum trage? Bin ich egoistisch? Das ist wohl die Frage, die am meisten brennt. Obwohl alle um mich herum mich bestärken, obwohl mir jeder versichert, dass alles gut gehen wird und dass es den Kindern nichts ausmachen wird.
Dann frage ich mich auch was auf mich zukommt. Zwei Wochen können lang, sehr lang werden, wenn man sich nicht wohl fühlt. Wir werden hoffentlich so mit Programm zugedonnert werden, dass für Wehmut und Grübeleien keine Zeit bleiben wird. Das ist seltsam. Ich hatte noch niemals in meinem Leben wirklich Heimweh, doch nun weiß ich wie sich das anfühlen muss. Und dabei bin ich noch gar nicht weg.

Samstag werde ich aber erstmal in die schönen Niederlande fahren. Das Treffen mit Sun Mi wird mir ja eventuell schon einige Ängste nehmen können. Wenn sie nett ist, wovon ich ausgehe, kann ich mich darauf freuen sie in Seoul wiederzusehen. Hm, wenn sie nicht nett ist,… ach was, sie IST nett, ganz bestimmt.

2 Gedanken zu „Kalte Füße bei 35°C“

  1. Hallo Kim,

    Ich verfolge mords interessiert deinen Blog, obwohl wir uns seit 20 Jahren oder so nicht gesehen haben. Total spannend!
    Ich glaub übrigens auch, dass deine Kids zwei mamafreie Wochen verkraften werden. Eine Mutter, die sich mutig auf so eine abenteuerliche Suche macht, ist echt unbezahlbar! Die haben nicht viele Mädchen zum Vorbild. Das ist auf jeden Fall ein paar Tage Chaos und einen auf den Kopf gestellten Tagesablauf wert.
    Ich freu mich auf deine nächsten Gedanken!

    Liebe Grüße, Eva

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