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Verwirrungen, ein Koffer und ein Ausflug zum Hausbau

Ja, verwirrt bin ich allerdings so langsam. Vor ein paar Tagen habe ich eine E-Mail aus Korea bekommen, von Goal dieses Mal. Genauer gesagt, von meinem Mentor Raphael. Er hat sich noch einmal als derjenige vorgestellt, der mich bei meiner birth family Suche unterstützen wird. Nun hat er mir geschrieben, dass ich anhand der vorhandenen Namen und alten Adressen meiner Bio-Eltern die aktuelle Adresse herausfinden könnte, sofern sie überhaupt umgezogen sind. Ich war total verwirrt, denn ich wusste nichts von Namen, zumal SWS in der Mail vor einiger Zeit schrieb, dass meine Mutter nicht auffindbar und keine Daten vorhanden seien. Zum Glück hatte Raphael sich auf meine eingesendeten Unterlagen bezogen, die ich natürlich sofort noch einmal genauer gelesen habe. Und dann erinnerte ich mich wieder daran, das ich von Seonhui vom SWS zu Beginn der Jahres auch ein Dokument der Polizei bekommen habe, auf dem protokolliert war, wie ich gefunden wurde. Ich habe mir also erneut die Übersetzung dieses kurzen Protokolls vorgenommen. Und tatsächlich standen darin auch Namen.

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Nun verhält es sich allerdings so, dass ich schon immer davon ausging, dass diese Angaben nicht stimmten. Es scheint aber doch irgendetwas daran richtig zu sein, ansonsten wäre es nicht möglich gewesen jemanden zu finden. Auf dem Dokument wurde die ID entfernt, die angegeben war. Es scheint so etwas wie in den USA die Sozialversicherungsnummer zu sein. So ist es möglich jemanden dadurch zu identifizieren. Auf diese Weise müssen sie den vermeintlichen Vater gefunden haben. Aber das alles verwirrt mich sehr. 36 Jahre lang bin ich davon ausgegangen, dass es über mich außer meines Geburtsdatums keine Informationen gäbe. Und dann soll ich plötzlich sogar Namen und Wohnorte der bio-Eltern haben?

Es sind noch 19 Tage bis zum Abflug und dann bin ich hoffentlich zwei Wochen später etwas schlauer aus der ganzen Geschichte geworden.

Und weil gar nicht mehr so viel Zeit habe, habe ich nun endlich begonnen Dinge zu besorgen
die ich noch brauchte. Und sogar ein bisschen was für den Koffer zu sortieren. Ich befürchte ich werde nach der Reise einen Überseecontainer mieten müssen, damit ich nichts zurücklassen muss. Gibt es Koffer, die groß genug sind, Dinge für die Reise zu transportieren und hinterher auch alle Mitbringsel und was man sonst noch so dabei hat? Es gab damals ein Computerspiel, das hieß Baldur’s Gate. Darin konnte man eine Tasche finden, die „Nimmervoller Beutel“ genannt wurde. Die wurde, wie der Name es versprach, niemals voll und auch nicht schwerer. Es wäre toll, wenn jemand innerhalb der nächsten 19! Tage so etwas erfinden könnte. Ich würde es auch sofort kaufen.

So, genug von der Ferne, jetzt gibt es noch Neuigkeiten zu unserem Hausbau. Nach dem Gespräch mit der Firma Poggenburg bleibt es vorerst beim vereinbarten Termin. Das Haus soll im Dezember aufgestellt werden. Vorher wird noch ein Gespräch mit dem Chef stattfinden, der sich auf dem Grundstück ein Bild vom Bau machen möchte. Außerdem sollte Michael schon den Baustrom beantragen.
Tja, so langsam wird es wirklich ernst. Und ich frage mich, ob das nicht doch ein wenig zuviel Aufregung für mich ist. Aber nun ist es so. Die Geister die ich rief…