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Dankeschön an euch!

Ihr Lieben,
ich habe so viel Zuspruch und Nachrichten bekommen, die mir Mut gemacht und mich wirklich gefreut haben. Jetzt seid ihr dran etwas Gutes zu bekommen.
Ich habe noch 37 Tage Zeit und so langsam muss ich wirklich die Reise vorbereiten. Dazu gehört natürlich ein gut gepflegtes Adressbuch für die Ansichtskarten. Wollt ihr auch eine Karte bekommen? Ich schicke euch sehr gerne ein. Sendet mir eine E-Mail mit eurer Adresse und dem Betreff: Ich will! an folgende Adresse:

kim-anne@kianfee.de

Morgen fahre ich in aller Früh los, um pünktlich um 11:30h in Barneveld zu sein. Die anderen Autofahrer sind hoffentlich so rücksichtsvoll, dass sie erst viel später losfahren und ich freie Fahrt habe. Ich freue mich schon sehr auf das Treffen. Und später fahre ich dann zu meiner lieben Familie und danach Vla kaufen, viel Vla! Gegen 23:00h möchte ich dann spätestens zurück sein. Ich hoffe sehr, dass es klappt.
Heute Abend kommen unsere Koreaner wieder. Es gibt nur Eis bei uns, keine kulinarischen Highlights wie bei ihnen. Aber es wird bestimmt trotzdem Spaß machen.
In Korea gibt es nicht viel Neues. Ich bin sehr gespannt was sich bis zum Abflug noch tun wird. Apropos Abflug,…ich habe echt überlegt einen Testflug zu machen. Ich bin so lange nicht geflogen, ich sehe mich schon wie Hein Blöd meinem Flieger von unten nachschauen, weil irgendwas schief gelaufen ist. Ob ich unsere Mimi vielleicht doch aus Frankfurt abhole? Ich könnte hinfliegen und mit ihr im Zug zurück fahren. Aber das ist vielleicht albern und macht mich nur noch mehr verrückt.

Kalte Füße bei 35°C

Ja geht denn das?
Und wie das geht. Jetzt sind es noch 40 Tage, morgen steht sie vorn, die magische Drei. Das heißt es ist kaum mehr als ein Monat Zeit zum Abflug. Und das macht mir richtig kalte Füße.
Gerade jetzt sind die Kinder natürlich noch maulig und klammern sich an mich wie kleine Äffchen. Als würden sie ahnen was passieren wird. Außerdem konnten wir schon ein wenig die Situation im September testen, denn unsere Freundin aus Krakau ist zu Besuch. Sie wird sich während der zwei Wochen auch um die Kinder kümmern. Und die Kinder lieben sie. Allerdings kennt sie keine Gnade, die Kinder werden bespielt und animiert, bis sie totmüde nicht mehr wissen wo oben und unten ist. Meistens endet der Tag also mit Gebrüll. Hoffentlich kann Michael sie also hin und wieder bremsen. Natürlich frage ich mich auch, was meine Abwesenheit mit den Kindern macht und mit dem Tagesablauf, den ich mir mühsam geschaffen habe. Der wird mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit neu strukturiert werden müssen, wenn ich zurück bin. Aber ist es richtig die Kinder zwei Wochen alleine zu lassen, weil ich meiner Vergangenheit nach renne? Was ist, wenn die Trennung das Verhältnis zu den Kindern negativ beeinflusst? Können sie überhat mit dieser Trennung umgehen? Wird auch diese Trennung auf Zeit schon Narben hinterlassen, wie ich sie mit mir herum trage? Bin ich egoistisch? Das ist wohl die Frage, die am meisten brennt. Obwohl alle um mich herum mich bestärken, obwohl mir jeder versichert, dass alles gut gehen wird und dass es den Kindern nichts ausmachen wird.
Dann frage ich mich auch was auf mich zukommt. Zwei Wochen können lang, sehr lang werden, wenn man sich nicht wohl fühlt. Wir werden hoffentlich so mit Programm zugedonnert werden, dass für Wehmut und Grübeleien keine Zeit bleiben wird. Das ist seltsam. Ich hatte noch niemals in meinem Leben wirklich Heimweh, doch nun weiß ich wie sich das anfühlen muss. Und dabei bin ich noch gar nicht weg.

Samstag werde ich aber erstmal in die schönen Niederlande fahren. Das Treffen mit Sun Mi wird mir ja eventuell schon einige Ängste nehmen können. Wenn sie nett ist, wovon ich ausgehe, kann ich mich darauf freuen sie in Seoul wiederzusehen. Hm, wenn sie nicht nett ist,… ach was, sie IST nett, ganz bestimmt.

Uiuiuiui,…

…jetzt wird es ernst, zumindest beim Koreanisch lernen.

Heute waren wir wieder in Verden bei unserem koreanischen Ehepaar. Und da wurde mein Grips nochmal zu Höchstleistungen angetrieben. Wir waren ja zum Essen eingeladen. Vorher wollten wir allerdings noch ein wenig lernen. Also Zettel raus und Nase rein ins Wörterbuch. Praktischerweise haben die beiden noch einen Sprachführer Koreanisch-Deutsch. Den haben wir genutzt, um Redewendungen zu üben. Einiges kannte ich schon. Lustig war, dass in dem Sprachführer, der natürlich aus Korea kam und für korenische Touristen gedacht war, Ausdrücke standen wie: „Grüß Gott! oder Ade!“ Ob das wohl die Vorstellung der Koreaner von Deutschland widerspiegelt? Sauerkraut und Mettwurst? Zum Glück gibt es im Koreanischen wie bei uns eine Begrüßung, die immer geht. Anyoung haseo!
Geplant war, dass wir 30 Minuten etwas für unsere Sprachkenntisse tun würden. Ich habe schon unauffällig geschluckt, als wir in der kurzen Zeit fünf Seiten lernen sollten. Wir haben die Hälfte geschafft und dafür doppelt soviel Zeit gebraucht. Das ist echt als würde ich ganz neu Lesen und Schreiben lernen. Zum Glück kann ich wenigstens ein wenig lesen und schreiben, sonst wäre unser Koreaner sicher ganz verzweifelt. Aber Michael hat sich nach zwei Sätzen dann doch damit begnügt sich die Aussprache zu notieren, statt sich in Hangul (So wird die koreanische Schrift genannt.) zu versuchen.
Nachdem wir die armen Koreaner genug mit schlechter Aussprache und eine Sauklaue belästigt haben, wurden wir dafür auch noch belohnt. Es gab Essen. Nächstes Mal denke ich auch daran es zu fotografieren. Heute kann ich nur davon schwärmen. Es war so lecker und so koreanisch, wie ich noch nie koreanisch gegessen haben.

Es gab Bulgogi. Das ist ein ganz typisches Gericht in Korea. Gebratenes Rindfleisch, das zum Glück nicht besonders scharf ist. Ich kannte es schon aus diversen Rstaurants. Aber neu war für mich, dass wir es mit Sesamblättern essen konnten. Ich habe also ein Blatt genommen und darauf Fleisch, Kimchi (dieser eingelegte Kohl über den ich schon in einem früheren Beitrag schrieb) und Reis darauf gestapelt und das Ganze dann in den Mund balanciert. Wow! Das war eine wahre Geschmacksexplosion. Bulgogi ist wirklich lecker aber dieses Sesamblatt macht es erst richtig rund. Es war einfach perfekt.
Außerdem gab es noch etwas das Michael sehr glücklich machte, Ddeokbogi, das sind so kleine runde Reisbrotstifte, die in einer scharfen, sehr scharfen, extrem scharfen Soße zubereitet werden. Es war für mich höllisch scharf aber Michael ist dem Gericht sofort verfallen und ich bin sicher, er würde noch immer essen, hätten wir nicht nach Hause gemusst. einerdem das Brennen in meinem Mund nachließ, habe ich den Geschmack wahrnehmen können und auch das war so gut, dass ich trotz der Schärfe noch mehr davon gegessen habe. Wahrscheinlich sollte ich meinen Gaumen schon mal an das Brennen gewöhnen. In Korea wird oft und sehr scharf gegessen. Ob sich Michaels Voraussage bewahrheitet und ich tatsächlich nach zwei Tagen bei McDonalds einkehre?

Organisatorisch tut sich weiterhin nicht viel. Zumindest weiß ich nun, dass noch niemand Kontakt zu seinem Ex-First-Trip-Home-Freiwilligen hatte. Wobei ich sogar mehr weiß, als einige andere. Unsere Freiwillige (alumni) ist im Urlaub und hat uns ihre Telefonnummer zukommen lassen. Das ist zumindest ein Anfang.